„Kein Genuss ist vorübergehend. Der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend.“

Johann Wolfgang von Goethe

ALEAE IACTAE SUNT (lat.):

Die Würfel sind gefallen. Wir ziehen um, bleiben jedoch in Oberhaching bei München. Unser neues Zuhause
– neudeutsch: Headquarter
– ist zwar nur fünf Minuten vom jetzigen Standort entfernt, und doch brechen wir gefühlt in eine neue Ära auf.
Nach 28 Jahren am Kolpingring 16 und 63 Jahre nach dem Start von PMM überhaupt, 1956 in München-Straßlach. Ach ja, zwischendurch waren wir auch noch direkt in der Isarmetropole, in der Münchner Straße 1, den alten Hasen im Geschäft auch noch in guter Erinnerung! Also: Jetzt freuen wir uns auf brandneue, sonnendurchflutete und intelligent aufgeteilte Räumlichkeiten mit vielen netten Details. Das bringt nicht nur uns gute Laune, sondern wir möchten diese gerne auch weiterleiten an Sie – unsere Kunden, Partner und Freunde von Paul M. Müller, ohne die wir nicht so erfolgreich wären.

Wir glauben, dass die fruchtvolle und tolle Zusammenarbeit mit Ihnen noch mal zusätzlichen Schwung erhält. Und damit nicht genug: Wir stellen, wie im letzten Marktbericht versprochen, zwei neue Mitarbeiter vor. Last but not least gibt es selbstverständlich wieder höchst aktuelle Marktanalysen, ein spannendes Interview sowie einen Vorbericht zur Messe ANUGA, die in diesem Jahr 100-jähriges Jubiläum feiert.

PS: Am 25. August feiern wir den »Tag der Konserve«. Kein Witz, den gibt es! Auf unser kommendes PMM-Special dürfen Sie gespannt sein.

DER BLICK AUF DIE Pfirsiche…

aus Griechenland fällt nun genauer aus. Wir erwarten aus der aktuellen Ernte moderate Preissteigerungen zwischen 3,5 und 4 %. PMM fand die Gründe dafür: Kostensteigerungen bei Löhnen und Energie, höhere Dosen- und Zuckerpreise (insgesamt rd. 6 %) und der Hagel, der nach ausgestandener Frostgefahr leider zuschlug (PMM berichtete im Mai). Unsere Erkundigungen vor Ort ergaben, dass gut und gerne 45.000 t der Früchte für jegliche Verwertung unbrauchbar sind. Weitere rund 10.000 t sind mit Flecken versehen, können aber zum Glück für Konzentrat und Püree verwendet werden. Ursprünglich wurde mit einer Ernte von ca. 320.000 t für alle Industrien gerechnet. Aktuell spielt die Witterung bei 36/37 Grad Celsius mit, allerdings fällt die Sorte Katerina (Untersorte von Yellow Cling) sehr klein aus, d.h. der Yield (Ausbeute pro Kilo Rohware) ist sehr schlecht, denn kleine Pfirsiche eignen sich nicht zur Herstellung von Würfeln oder Scheiben. Nach unserer Beobachtung versuchen Bauern gerade, grüne Pfirsiche anzuliefern, müssen sie aber wieder zurücknehmen. Ware aus Alternte (nur im 1 kg Standardbereich) ist begrenzt und von zweifelhafter

Qualität. Branchenkenner hoffen, dass die Hauptsorte Andros größer und qualitativ besser ausfällt. Erste Verladungen von Neuware gehen seit Ende Juli raus. Offenbar fallen Herstellerländer wie Italien und Spanien als Lieferanten zunehmend aus und importieren selber aus Griechenland. Und China will fast nur die Sorte Katerina. Aus diesen und oben genannten Witterungs- Gründen raten wir jetzt zur Order – insbesondere wenn man auf Qualität setzt und nicht nur auf den tiefsten Preis wartet. Unser PMM-Team von Verkauf/Vertrieb berät Sie natürlich kompetent weiter.

Bohnenkerne IM GRÜNEN BEREICH

Eine gute Nachricht: Die Versorgung mit Bohnenkernen ist gesichert. Es gibt noch leichte Überhänge an Kidneybohnen und Bianchi di Spagna aus 2018, die Erntesaison 2019 verspricht die gleiche Menge wie das Vorjahr. Kidneybohnen aus China dürften in diesem Jahr preislich günstiger liegen als 2018, da mehr gesät wurde. Ob auch die Preise für US-Ware unterboten werden, bleibt noch offen. 2018 lag China preislich über den USA. Die neue Ernte aus den USA wird voraussichtlich erst Ende Oktober verladen werden, auf Ware aus China werden wir noch bis Anfang Dezember warten müssen.

Für Kichererbsen aus Italien gilt: Überhänge aus dem Vorjahr werden die geringe Aussaat (-30 %) und Erntemenge von 2019 ausgleichen können. Die diesjährige italienische Ware wird aufgrund des Regens Qualitätsmängel (befleckte Körner) aufweisen, dasselbe gilt für Bohnen aus Argentinien.

Tomaten: DER UNTERSCHIED MACHT’S

Endlich – am 25. und 26. Juli war Startschuss für die „runden“ Dosentomaten, allerdings effektiv eine Woche später als üblich. Über die Gründe (erst zu trocken, dann Wasserfluten) haben wir mehrfach berichtet. Die Produktion dürfte sich bis in den September hineinziehen. Die „runden“ Tomaten werden z. B. für Tomatenmark, Pizza-Sauce, Tomatenpulpe, Passata oder Polpa Fine verwendet. Die Preisnotierungen haben sich gegenüber unseres letzten Juli- Marktberichts moderat befestigt, was uns nicht beunruhigt, da wir auf Qualität setzen und nicht auf Dumpingpreise. Übrigens: In Italien verbietet das Gesetz, „runde“ Tomaten für Pelati (ital. Begriff für Schältomaten) zu verwenden. Einige Abnehmer tun das, weil sie so 40 Cent pro Karton sparen können.

Echte Schältomaten werden aus den länglichen Sorten Roma oder San Marzano hergestellt. Für PMM ist die Qualität nicht verhandelbar, daher sind wir nicht die geboren Preiskämpfer im Markt. Unsere Schältomaten werden ausschließlich aus der Sorte Roma produziert. Das sind wir den Ansprüchen unserer Marke ADRIA, aber auch den Eigenmarken unserer treuen Kunden schuldig.

Vorhang AUF!

Caroline Simpson

Janka Streckova

Wir stellen zwei neue Mitarbeiterinnen vor:
Caroline Simpson konnten wir der Medienbranche entreißen, wo sie sich als Marketingprofi durchgesetzt hat. Jetzt bringt sie ihre Erfahrungen bei uns als Assistenz der Geschäftsleitung und im Bereich Einkauf/Verkauf ein. „Spannend finde ich, dass die Lebensmittelbranche von immer neuen Strömungen geprägt wird und dass immer wieder moderne neue Produkte und Variationen auf den Markt kommen. Letztlich sind Lebensmittel natürlich für jeden von uns sehr wichtig.“ So wie Pasta: Unsere neue Kollegin ist ein bekennender Nudelfan, der künftig von Tomatendosen mit köstlichem Inhalt träumen kann.

Unser zweiter Neuzugang heißt
Janka Streckova. Die gebürtige Slowakin zog es vor 16 Jahren nach München. „Ich habe komplett neu angefangen und die Sprache gelernt. Mit Zahlen habe ich mich immer gerne beschäftigt z. B. als verantwortliche Assistentin der Buchhaltung bei Ikea. Außerdem koordiniere ich gerne Reisen.“ Nun, da ist sie genau richtig bei uns – als Unterstützung bei allem, was mit Abrechnungen zu tun hat und mit unserer Reiseplanung weltweit. Wir alle freuen uns sehr über die neuen Mitglieder des PMMTeams.

INTERWIEW
Was macht eigentlich…?

…Gerhard Schmidpeter: Nach 41 Jahren bei Paul M. Müller, mit
Prokura, seit anderthalb Jahren im wohlverdienten Ruhestand. Ein Leben
ohne PMM? Geht das? Das wollten wir jetzt doch mal genauer wissen und
haben ihn angerufen. Was dabei herauskam – lesen Sie selbst.

Gerhard Schmidpeter

PMM: Herr Schmidpeter, Sie blicken nun mit etwas Abstand auf die Branche und insbesondere auf Paul M. Müller. Wie nah sind Sie manchmal noch dran?

Gerhard Schmidpeter: Natürlich habe ich noch Kontakt zu meinen ehemaligen Kollegen und interessiere mich für das Geschehen bei Paul M. Müller. Neuigkeiten aus den PMM-Marktberichten sind auch nach zwei Jahren nicht nur Information, sondern beschäftigen mich auch. Wie z. B. die Info im Juli-Marktbericht „es gibt zu wenig Oliven“. Das lässt mich immer noch mit meinen Kollegen leiden. Ich empfinde nach, was hinter dieser Zeile steckt. Der „Pauli“ war und ist ein extrem kundenorientiertes Unternehmen und derartige Situationen gehen den Verantwortlichen sehr zu Herzen. Auf der anderen Seite sind dies auch die Momente, in denen ich froh bin, nicht mehr aktiv im Geschehen zu sein.

Was prägt jetzt Ihren Alltag?

Ich darf mich jetzt mit profaneren Dingen beschäftigen. So wie im Winter die Saisonkarte vom Skigebiet in der Nähe auszunützen. Im Sommer den Gemüsegarten zu pflegen und meiner Lebensmaxime zu folgen: „Gib mir ein paar Radklamotten, ein Fahrrad, einigermaßen trockenes Wetter und ich bin der glücklichste Mensch auf dieser Welt.“

Gibt es etwas, was Sie jüngeren Kollegen mit auf den Weg geben würden?

Nein. Ich denke, die jüngeren Kollegen verstehen die Zeit bestens und handeln situationsbezogen besser als jemand, der jeden zweiten Satz beginnt mit: „Früher haben wir das so gemacht…“. Die Zeit ist schnelllebiger denn je; die Anforderungen im Alltag ändern sich fast schon minütlich. Die Jungen werden damit deutlich besser fertig als Menschen, die einen Anspruch auf den Rentnerausweis haben. Ich persönlich sehe mit großer Freude, wie sich die Firma für die Zukunft aufstellt und in den letzten zwei Jahren schon verändert hat: Wie innovativ alle Mitarbeiter bei Paul M. Müller sind und ich bin ein bisschen Stolz darauf, ein älterer Teil der Firmengeschichte zu sein.

Und wann haben Sie das letzte Mal eine Konserve geöffnet?

Das macht meine Frau. Aber bei Tomaten schaue ich immer noch auf den Dosencode, ob ich den Hersteller noch identifizieren kann. Wir bedanken uns für das Gespräch und ihre Zeit.

Edles Gut KAPERN

Achtung: Kapern-Preise ziehen in dieser Saison an. Nach unseren Informationen zeigen die Pflücker wenig Motivation, da die Preise in der letzten Saison (nach anfänglich attraktivem Niveau) wieder fielen. Das Geschäft lohnt sich nicht, die Pflücker erhalten so oder so einen Mindestlohn – kein Wunder, dass die Ausbeute gering ausfällt. Dazu muss man wissen: Kapern-Büsche wachsen in der Regel frei und wild (geringe Wartungskosten), das Pflücken jedoch ist sehr mühsam. Kapern-Pflücker schaffen bestenfalls 5 kg pro Tag.

Kapern (siehe auch Glossar) wachsen rund ums Mittelmeer, Hauptlieferanten jedoch sind Usbekistan und Kirgisistan (Zentralasien). PMM bezieht beste Qualität von dort.

100 JAHRE ANUGA: AUCH WIR FEIERN

Messestand Paul M.Müller

– und laden Sie herzlich ein, vorbeizukommen (5. bis 9. Oktober 2019 in Köln). Wo: Am gewohnten Platz, Halle 2.1, Stand B-028. Dort ist auch der Waren-Verein der Hamburger Börse. Alle Damen und Herren aus Vertrieb und Geschäftsleitung von Paul M. Müller sind selbstverständlich für Sie ansprechbar.

Natürlich gratulieren wir auch zum stolzen Jubiläum der ANUGA – nicht ohne Grund die weltweit führende Leitmesse für Lebensmittel und Gastronomie mit knapp 7500 Austellern und 170.000 Fachbesuchern aus aller Welt.

– DAS BLEIBT UNTER UNS…

Der Dienst am Kunden ist und war uns schon immer sehr wichtig: Wir sind im August an allen Feiertagen, ob nur in Augsburg (8. August 2019 – Friedensfest) oder in einigen deutschen Bundesländern (15. August 2019 – Mariä Himmelfahrt) zu erreichen.

Der PMM-„Notdienst“ für jegliche Bestellungen oder Sonderwünsche ist daher auch an diesen Tagen telefonisch für Sie da. Sie können also problemlos persönliche Beratung am Telefon einholen und auch gerne eine telefonische Großbestellung absetzen.

Einen genussvollen Monat wünscht Ihnen Ihr
PAUL M. MÜLLER-Team

Obwohl wir die von uns beanspruchten Quellen als verlässlich einschätzen, übernehmen wir für die
Vollständigkeit und Richtigkeit der hier wiedergegebenen Informationen keine Haftung.