„Gut kochen zu können bedeutet nicht, sofort aufzufallen,
sondern lange im Gedächtnis der Menschen zu bleiben.“
Michael Simon Reis, Restaurant Johanns (Waldkirchen)
Michael Simon Reis, Restaurant Johanns (Waldkirchen)
Ich erlaube mir mal, die Aussage oben auf mein Unternehmen zu übertragen. Der starke Rückhalt aus der Branche und das positive Feedback unserer Partner in den letzten Wochen und Monaten hat uns sehr gefreut und bestärkt. Offenbar haben uns unsere Kunden auch nicht vergessen, wir sind ebenfalls im Gedächtnis geblieben – vor allem in diesen schwierigen, zurückliegenden anderthalb Jahren. Woran das liegt? Sind wir auch gute Köche? Vielleicht – auf jeden Fall verstehen wir unser Handwerk. Das Know-how und die Erfahrung von Paul M. Müller als Familienunternehmen beruhen auf über 65 Jahren Marktpräsenz weltweit und ich mache meinen Job nun auch schon seit gut 30 Jahren bei PMM. Da gab es bereits einige kritische Situationen zu meistern. Dieses Branchenwissen und die Verantwortung hilft uns allen ungemein und wir setzen diese Kenntnis im Sinne unsere Partner ein bzw. um. Die globalen Herausforderungen und Risiken sind immens: Zusammenbrechende Lieferketten, fehlender Frachtraum, verrückte Preise, Inflationsängste … Ich sehe mich einmal mehr bestärkt, was wirklich zählt ist: Die Nähe zum Kunden, das Ohr dicht am Markt und immer ausreichend Ware im Blick bzw. vorrätig zu haben. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Für mich ist die faire Partnerschaft über all die Jahre meines Erachtens wertvoller als das Ausquetschen und die ständige Jagd nach dem tiefsten Preis oder dem billigsten Container. Daher versichere ich Ihnen als erfahrener Importeur an Ihrer Seite: We come out ahead – Wir gehen als Sieger hervor.
Alles wartet auf die neue Ernte von Tomaten. In Italien fällt der Startschuss im Norden ab dem 20./21., im Süden ab dem 25./26. Juli. In Portugal geht es spätestens am 1. August los. Wetter- und Erntebedingungen sind gut. Mit der Ernte beginnt sofort die Produktion. Die extrem hohe Nachfrage trifft auf leere Märkte, egal welche Sorte oder welches Gebinde (Klein-/Großdose oder Fassware). Vor allem Tomatenmark und Pizzasauce sind vielfach ausverkauft. Der Run auf Tomaten kommt also einem Goldrausch gleich. Die Preise sind hoch und bleiben es auch, erklärt ein anderer Marktkenner. Über deutlich höhere Ausgaben für Verpackung und Transport hatte PMM als Erster bereits berichtet. „Preisdiskussionen mit den Herstellern erübrigen sich daher“, sagen Insider, es gehe nur um die Warenverfügbarkeit. Erste Produzenten nehmen schon keine Aufträge mehr an, teilweise müssen noch Vorjahresverträge erfüllen werden. Weltweit wird der Output wohl bei gut 39,7 Millionen Tonnen liegen (+ 1 %). PMM kann liefern, da Paul M. Müller top Lieferantenkontakte pflegt. So sind wir mit Tomaten unter ADRIA bestens bevorratet und haben darüber hinaus mittlerweile 42 Produkte der Tomaten-Kultmarke MUTTI fest gelistet.
Zur Reife (März/April) war es zu kalt, dann zerstörte Hagel viele Blüten und jetzt ist es zu heiß (44 °C). Pfirsiche in Griechenland haben es in dieser Saison nicht leicht. Marktkenner gehen von 40 – 60 % tieferen Erträgen aus. Frischfruchtimporteure buhlen bereits um jene Bauern, die sonst fast ausschließlich für die Konservenfabriken arbeiten. In Marokko und Spanien sind die Ausfälle ähnlich und aus China kommt zu wenig und zu teure Ware. Die USA stehen als Abnehmermarkt für griechische Pfirsiche aber auch in den Startlöchern, da die ehemals 25 % Strafzoll eines Herrn Trump wegfallen. PMM wird jedoch versichert, dass Bestandskunden mindestens 50 % des Vorjahresangebots erhalten sollen. Insgesamt rechnen Kenner mit Preissteigerungen um 40 % (allerdings von einem niedrigen letztjährigen Niveau aus). Aussagekräftige Offerten wird es jedoch erst Ende Juli geben. Bei Aprikosen können wir uns kurz halten: „Alles ausverkauft“, berichten unsere Partner für Griechenland aktuell, „außer ein paar Restmengen zu Phantasiepreisen“.
Entscheider benötigen Qualitätsnews, keine Infos und Preise von gestern. Hier also unsere aktuellsten Informationen: Die Preise für Thunfisch-Rohware
der Gattung Skipjack (SKJ, 1,8 kg) fielen im Mai nur kurzfristig (von US$ 1350 auf 1280), derzeit steigen sie wieder kräftig: sowohl in Bangkok/ Thailand als auch in General Santos/Philippinen auf US$ 1500/t Mitte Juli. Für Papua Neuguinea (PNG) werden aktuell sogar schon US$ 1550 aufgerufen. Der Preis für Yellowfin-Thunfisch (YFN, 10 kg) hat sich in den letzten Monaten zwischen 2400 und 2500 US$ eingependelt. Die Marktsituation in puncto Menge und Preis dürfte angespannt bleiben. Warum? Die Ausbeute im Westpazifik war bislang eher schwach. Zudem gilt seit 1. Juli wieder ein FAD-Ban, das heißt, Fänge mit Lockbojen sind verboten. Vor allem aber kämpfen die Bootseigner mit momentan sehr hohen Treibstoffpreisen, die das Auslaufen und die Jagd auf eine Tonne Thunfisch kaum mehr rentabel machen. Philippinische Thunfischer tummeln sich meist im Raum PNG und werden eher dort anlanden, da hier derzeit höhere Preise zu erzielen sind. Die Verschiffung von den Philippinen (General Santos) nach Europa ist zwar zollfrei, jedoch extrem teuer: in US$ mehr als dreimal so hoch wie vor einem Jahr. Und Thunfisch aus Thailand (Bangkok) wird bei der EU-Einfuhr zusätzlich mit 24 % Zoll belegt. Fakten, die in nächster Zeit kaum für eine Entspannung im Markt sorgen werden. Die festere Preistendenz bei Thunfischkonserven ist auch getrieben von der knappen Versorgung mit Dosenblechen und Verpackungsmaterial sowie den massiven Preissteigerungen bei den Seefrachtraten und beim Sonnenblumenöl. Von dieser Seite ist leider mittelfristig keine Entlastung zu erwarten.
In der Profiküche sind Sardellen in PMM-ADRIA-Qualität begehrt. Wir arbeiten mit dem besten Hersteller in Peru zusammen und werden die Kooperation in diesem Jahr noch ausbauen. Ab 2022 auch MSC-zertifiziert. Nach einer guten Fangsaison gibt es ausreichend Rohware, die von unserem Exklusivpartner in höchster Qualität verarbeitet wird. Wermutstropfen sind stark gestiegene Löhne (um 30 % innerhalb zwei Jahren), teureres Sonnenblumenöl (2021: + 58 %) sowie leicht höhere Ausgaben für Verpackung und Transport. Unter dem Strich müssen wir für 2021 mit rund 6,9 % höheren Kosten kalkulieren. Unverändert bleiben der hochwertige Inhalt und die kühlbeständige und exklusive Aufmachung unserer Sardellendosen.
Der Hamburger Hafen genießt Weltruf. Hier unterhält Paul M. Müller seit langem sein hochmodernes Zentrallager, hier treffen Ihre Waren aus aller Welt ein. Damit alles reibungslos läuft – dafür ist Spediteur und Logistikspezialist TST Unisped verantwortlich. PMM sprach mit Geschäftsführer Thomas Luba über die aktuellen Herausforderungen.
Paul M. Müller: Herr Luba, das Fracht- und Containerbusiness weltweit spielt immer noch verrückt. Welche Konsequenzen hat das für Ihr Geschäft?
Thomas Luba: Der Aufwand unserer kaufmännischen Operative ist um ca. 15 % Arbeitsleistung gestiegen. Kosten für Containerrundläufe, Vorholung und die durch verschobene Schiffsabfahrten entstandene Fehlfuhren sind um weitere 10% geklettert. Ich könnte noch gestiegene Platzkosten und Ähnliches erwähnen … Also, wir kämpfen in der Kontraktlogistik mit steigenden Anforderungen aller Art. Aber wir müssen in der Lage sein, kreativ mit den logistischen Möglichkeiten von und zu Häfen an der Hamburg-Antwerp-Range umgehen zu können, um im Rahmen der Kunden-Offerten zu bleiben.
Wie läuft es derzeit?
Die uns angedienten Mengen sind gut, was nicht zuletzt wohl auch an unserer Spezialisierung als Lebensmittellogistiker liegt. Essen wollen die Leute ja immer. Die Personalkosten steigen, denn an einem ausgewiesenen Logistikstandort wie Hamburg Fachpersonal zu finden, ist nicht leicht. Wir bieten jedoch ausreichend Ausbildungsplätze an und geben uns dabei viel Mühe, weil wir die Mitarbeiter übernehmen wollen. Aktuell haben wir von 28 kaufmännischen Mitarbeitern acht selber ausgebildet.
Welche Vorteile sehen Sie für ein Zentrallager in Hamburg gegenüber anderen Plätzen wie etwa Rotterdam oder Antwerpen?
Die Häfen der Hamburg-Antwerp-Range arbeiten alle auf sehr hohem Niveau. Kunden, die zu uns zurückkommen, berichten, dass Performance, Stil der Dienstleistung, der Wille Außergewöhnliches zu leisten sowie Geben und Nehmen in der Waage zu halten bei uns doch etwas ganz Besonderes sind. Ok, das sind persönliche Statements, freut uns jedoch sehr. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Lagerhaltung? Nachhaltigkeit ist ganz sicher einer der großen Faktoren zukünftiger Logistikleistungen. Es gilt Potenziale zu heben, die man in der Vergangenheit nicht im Fokus hatte. Das betrifft technische Lösungen, aber auch Prozessanalysen. Wir wissen jedoch, wie es geht, weil wir unsere bestehende Arbeitsweise regelmäßig seit drei Jahrzehnten auf den Prüfstand stellen.
Was nehmen Sie mit nach dem hoffentlich baldigen Ende der Pandemie? Gibt es auch etwas Positives?
Ja, das ist spannend, wir haben nämlich gemerkt, dass wir auch vor der Pandemie aufgrund unseres Qualitätsmanagements bestens aufgestellt waren. Zusätzliche Sicherungsmaßnahmen bedurften nur weniger Eingriffe. Wir haben trotzdem noch ein separates Pandemiehandbuch erarbeitet, nach dessen Organisationsform ein erneuter Pandemiefall seinen Schrecken verloren hat.
Wir bedanken uns für das Gespräch.
Die Sommersaison ruft und die positive Stimmung in der Gastronomie ist sehr erfreulich. Allerdings hat sich im LKW-Frachtbusiness zwischen Italien und Deutschland ein Ungleichgewicht ergeben. Der zur Verfügung stehende Laderaum nimmt im Verhältnis zu den Ladungen stetig ab und das inzwischen vorhandene Überangebot an Ladungen verursacht ein Ansteigen der Frachtraten! Es ist bereits abzusehen, dass sich die Situation bis Ferragosto (15. August) noch zuspitzen wird!
Im August ist in Italien Ferienzeit und die Tomatenernte läuft auf Hochtouren – daher sind LKW-Verladungen in dieser Zeit so gut wie unmöglich. Alles konzentrierte sich jetzt auf den Juli, um die Ware noch rechtzeitig „heim zu holen“. Diese Laderaumverknappung führt an sich schon unweigerlich zu einem Anstieg der Transportpreise. Hinzu kommt der ungebremste Höhenflug des Dieselpreises (bisher im Jahresverlauf 2021 schon um 18 %) sowie ein massiver Fahrermangel in ganz Europa.
PMMs Transportpartner versichern uns jedoch, alle Kapazitäten während der kommenden schwierigen Wochen einzusetzen, um die Ganzjahreskunden bestmöglich zu bedienen. Dafür soll auch ein Mehraufwand wie Überlagernahme und weitere Anfahrten in Kauf genommen werden. Wir bedanken uns jetzt schon ganz herzlich! Und wir bitten Sie wiederum, so schnell wie möglich Ihre Bestellungen für September-Lieferungen an PMM aufzugeben. Wer zuerst kommt, mahlt zu erst. 🙂 So können wir die nächsten Logistik-Wochen gemeinsam meistern.
„Ab in den Süden“ – heißt es jetzt in den nächsten Wochen für viele von uns und ich wünsche Ihnen und Ihren Familien aus ganzem Herzen entspannte Ferien. Es ist ja auch wirklich erholsam, so richtig zum „Runterkommen“: Sonne und Meer, einfache gesunde Küche, entspanntes Miteinander, freundliches Hallo auf dem Campingplatz oder am Hotel-Pool, Fünfgerade-sein-lassen, etwas Sport, keine Hektik, keine Etikette … Gelassenheit, Lebensfreude, Zeit zum Genießen … Ja, ich wünsche Ihnen genau diese Art von erholsamen Ferien. Und noch mehr wünsche ich Ihnen, dass Sie diese Lebenseinstellung wieder mit nach Hause bringen und hoffentlich ganz lange behalten.
In diesem Sinne wünschen wir allen PMM-Partnern und -Freunden einen
genussvollen, gelassenen Sommer.
Obwohl wir die von uns beanspruchten Quellen als verlässlich einschätzen, übernehmen wir für die
Vollständigkeit und Richtigkeit der hier wiedergegebenen Informationen keine Haftung.