„Es gibt keinen Vorrat an konstruktiven Ideen. Erlerntes vererbt sich nicht genetisch. Wir müssen immer wieder neu anfangen, jeweils entsprechend der aktuellen Ausgangslage.“
Alfred Herrhausen (1930 – 1989), Deutsche Bank

AUSGANGSLAGE

Neu anfangen – genau das machen wir derzeit und werden es auch im nächsten Jahr fortführen. Die Aussage von Alfred Herrhausen, des im Herbst 1989 brutal ermordeten Vorstandssprechers der Deutschen Bank, hat mich schon immer beeindruckt. PMM wird 2021 unerschrocken vorangehen und sich den aktuellen Herausforderungen stellen. So lautet die Botschaft in diesem Winter:

„Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“.

Ja, klar, es wird auch ein Leben nach Covid-19 geben, aber das lässt wohl doch etwas länger auf sich warten als wir alle im Sommer erhofft haben. Und dass ich mein 30-Jähriges Firmenjubiläum bei Paul M. Müller unter diesen Umständen feiern würde, habe ich mir so auch nicht träumen lassen. Aber egal – wir haben es krachen lassen in der Firma, alle zusammen, unter der Berücksichtigung aller Vorsichtsregeln. Wir müssen eben auch lernen, mit dem Virus zu feiern. Unsere Gastronomie- und Feier kultur sollte der Pandemie nicht ganz zum Opfer fallen. Ich bitte das nicht misszuverstehen: Wir bei PMM wissen genau, wie sehr die Eventbran- che, die Caterer, viele Restaurants oder Kantinen kämpfen müssen und möglicherweise wird es in den kommenden Wochen noch dramatischer werden. Aber in unserer Branche sitzen alle im gleichen Boot und ich bleibe zuversichtlich, dass wir das gemeinsam überstehen. Wir haben aus der ersten Welle gelernt, ich sehe viele neue Initiativen und kreative Ideen aus der Gastroszene. Lassen wir uns nicht unterkriegen, lassen wir uns die gute Laune nicht vermiesen.

GOOD NEWS

Dunstäpfel

Gleiche Menge an Rohware (Granny Smith/Fuji) aus Südtirol und kein Schädlingsbefall: Die Apfel-Qualität ist 2020 noch besser als im Vor-jahr. Viel fließt gerade in den Frischobstmarkt, doch die Industrieproduktion holt auf. Auch wenn China schwächelt, rechnen wir mit einer guten Marktversorgung bei nur leicht steigenden Preisen.

BREAKING NEWS:

Tomaten Run

Der Tomatenmarkt bewegt sich derzeit nicht, weil aktuell kaum Ware zur Verfügung steht, berichten uns Insider. Zudem herrscht Unsicherheit darüber, wie es in den nächsten drei Monaten pandemie- bzw. shutdownbedingt weitergeht. Dabei ist die Nachfrage nach Industrie-, aber auch nach Handelsware sehr groß. Wer rechtzeitig gekauft hat, kann sich gücklich schätzen – die Verladungen und Verschiffungen der produzierten Tomatenartikel laufen rund um die Uhr. Preissenkungen sind nicht zu erwarten. PMM ist mit Tomatenprodukten in allen Größen und mit neuen Verpackungen bestens ausgestattet, sprechen Sie uns jetzt an.

Thunfisch volatil: ENTWICKLUNG

Die Preise für Thunfisch-Rohware Skipjack bleiben volatil (Preis-rutsch von 1600 auf aktuell 1300 USD/t in Bangkok). Die Fänge/Anlandungen weltweit sowohl von Skipjack als auch von Yellowfin sind auf niedrigem Niveau. Eine seriöse Aussage zur Preisentwicklung im nächsten Jahr ist aufgrund der Covid-Lage fast unmäglich. PMM hat sich in den vergangenen Wochen gut eindecken können, wir erwarten ein Anziehen der Nach-frage und können preissensibel liefern.

GOOD NEWS

Oliven FÜRPROFIS

Die Olivenernte ist in vollem Gang. In Griechenland konnten wir uns auf dem Peloponnes selber umsehen. Die Bäume auf den Plantagen in der Region Kalamata und südlicher tragen kräftige, aber etwas weniger Früchte. Die Ausbeute in dieser Erntesaison (noch bis Januar 2021) werde wohl geringer .ausfallen als im Vorjahr, die Qualität sei jedoch sehr gut, erklären griechische Olivenbauern gegenüber PMM. Kalamata ist die bekannteste Olivensorte Messeniens. Wieviel Rohware für die Dosenproduktion zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht raus. Auch in Spanien und in Italien erhielten die prognostizierten Mengenerwartungen einen Dämpfer. Wie im letzten Jahr spielte das Wetter nicht mit. Der Sommer war zu heiß und trocken, der späte Regen zum Herbst sehr unbeständig. Die Ernte auf der iberischen Halbinsel musste sehr schnell reingeholt werden – was gelang. So liegt die geschätzte Produktionsmenge in Spanien in diesem Jahr doch noch bei 491.000 t (Vorjahr: 458.000 t, die durchschnittliche Menge lag in den vergangenen vier Jahren jedoch bei rund 552.000 t). Das Preisniveau dürfte stabil bleiben. In Marokko begann die Ernte bereits Mitte Oktober, mit guten Mengen vom Baum, jedoch durchschnittlich kleinerem Kaliber (von ca. 33). Je größer das Kaliber, desto kleiner sind auch die Oliven. Kleinere Oliven sind günstiger im EK und in der Großküche besser zu verarbeiten. Marktkenner rechnen mit leicht niedrigeren Preisen. PMM bietet für die professionelle Verarbei-tung daher vorwiegend geschmacksintensive Oliven in ADRIA-Quaität (natur ganz oder in Scheiben, auch mit Paprikapaste gefüllt) in den Kalibergrößen 26/29 und 28/32 im Glas (370, 935 oder 2020 ml) sowie in der Dose (850 ml bis 4250 ml) an.

 

Feiertag

FÜR MANDARINEN

Chinas National-Feiertag (1. Oktober) und die darauffolgende »Golden Week« (bis 8. Oktober) haben traditionell Vorrang: Erst danach strömten die Arbeiter auf die Mandarinenfelder von Hunan/Hubei und Zhejiang. In den ersten beiden Regionen zeichnen sich ähnliche bis leicht höhere Ernteerträge der für die Dosenverarbeitung geeigneten Varietät Sat-suma ab, wie im Vorjahr. In Zhejiang dürfte es etwas weniger werden. Grund: Die Farmer bauten dort teilweise andere Sorten für den Frischemarkt an. Insgesamt ist die Versorgung also zufriedenstellend, auch wenn die Fabriken aufgrund der weltweit unsicheren Corona-Lage und der einbrechenden US-Nachfrage nur verkürzt produ-zieren wollen. China selbst gibt sich virusfrei, die Containerhäfen arbeiten reibungslos. Zwar haben sich Verpackungs- und Transportkosten leicht erhöht, jedoch bewegen sich die Preise derzeit noch auf Vorjahresniveau. Zu Chinese New Year Ende Januar 2021 wird wieder eine Pause eingelegt und nicht verschifft. Aus Spanien wird von einer ebenfalls guten Versorgung mit Satsuma berichtet. Die große Frage ist derzeit, wie lange die Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Ware noch für Großbritannien gelten. Fallen diese weg, dürften UK-Importeure verstärkt aus China einkaufen, zumal das günstige Währungsverhältnis dazu einlädt. Das wiederum würde spanische Anbieter dazu animieren, mehr Ware ins restliche Europa zu liefern. Wir beobachten beide Geschehen genau und sind bestens bevorratet… wer jetzt kauft, ist auf der sicheren Seite.

Feinschmecker

Einmal Feinschmecker, immer Feinschmecker:
Stephanie Kärtner, unsere neueste Mitarbeiterin, unter stützt die Buchhaltung bei Paul M. Müller und hat dabei immer eine ADRIA-Büchse auf dem Schreibtisch stehen. Nein, keine Sorge, der Konzentration bei der manchmal kniffligen Zahlenarbeit tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil: „Ich liebe Qualitätsprodukte und ich freue mich dann schon auf die wöchentlichen Verkostungen im PMM-Büro. Tomaten, Mais und Kapern sind einfach klasse.“ Ihren Sinn für feine Speisen aus aller Welt und korrekte Zahlen hat sie im Stammhaus von Alois Dallmayr, dem weltberühmten bayerischen Feinkosttempel hinter dem Münchner Rathaus, geschärft. Nach der Ausbildung stieg sie dort schnell auf. Keine schlechte Schule, meinen wir. Jetzt ist der absolute Konservenfan bei uns und wir freuen uns über Neuzugang „Stephi“ Kärtner im PMM-Team.

NEUGIER

Immer mehr wissen wollen – Oliver Munz hasst Langeweile. Der gelernte Metzger und studierte Lebensmitteltechniker passt wunderbar zu PMM. Unser neuer Mitarbeiter unterstützt den Bereich Qualitätsmanagement – ein Thema, das immer wichtiger wird – mit seiner über 20-Jährigen Erfahrung. Und dass dem gebürtigen Stuttgarter in München nicht langweilig wird, dafür sorgen schon die neuen Kollegen mit vielen Tipps. Schließlich hat die Bayern-Metropole einiges zu bieten. Übrigens, die Aufnahmeprüfung bei uns hat er schon bestanden: „Die Frische und auch die langen Lagermöglichkeiten von Konservendosen finde ich super vorteilhaft. Und nachhaltig ist so eine Dose in jedem Fall, kaum eine andere Verpackungsart ist nahezu vollständig recycelbar. Also eine sehr zeitgemäße Lebensmittelverpackung im Zeitalter Fridays for Future.“ Wer sagt’s denn!

Alleskönner

Sasa Knezevic, der dritte Neue im Bund bei PMM, kennt jede Schiene und alle Flugpläne. Der „Dosenfan“ hat in Bosnien an der Universität von Ost-Sarajevo Verkehrs- und Transportingenieurswesen studiert und vor PMM am Münchner Flughafen gearbeitet. Sein Lieblingsgericht? Chana Masala – dazu braucht man sogar drei Dosen: Kichererbsen, gehackte Tomaten und Kokosmilch. „Ich gehe jeden Morgen mit einem Lächeln ins Büro und jeden Morgen wartet dort der süßeste Hund vor der Tür. Wer hat schon so was? Mein Wunsch für die Zukunft wäre, unsere Pro-zesse noch mehr zu digitalisieren. Ich glaube, Digitalisierung könnte uns helfen sowohl schneller und effektiver zu arbeiten als auch die Umwelt zu schützen.“ Wir sind auf jeden Fall dabei.

AUSDAUER

Glückwünsche für Thomas Schneidawind: Am 1. Oktober 2020 feierte der PMM-Inhaber sein 30-jähriges Firmenjubiläum.
Wir gratulieren fürs Durchhalten.

Young Leaders

GEHEN VORAN

Schwierige Zeiten, neue Initiativen: Die Young Leaders des Waren-Vereins der Hamburger Börse beweisen im Shutdown einmal mehr, wie wichtig der Einsatz von international agierenden Importeuren ist. Young Leaders sind die Nachwuchskräfte sind die Nachwuchskräfte in gehobenen Positionen von Lebensmittel-importeuren (Konserven, Trockenfrüchte) sowie von Logistikern und Laboren in Deutschland. „Wir tragen maßgeblich zu einer gesicherten Lebensmittelversorgung für die gesamte Bevölkerung bei”, wurde auf dem jüngsten Treffen der Young Leaders (YL) betont. Dazu tauschten sich die jungen Chefs zu weiteren Herausforderungen wie Digitalisierung, Recruiting und New Work aus. Künftig sollen auch aktuelle Themen rund um Soziales und Umwelt noch stärker in den Vorder-grund rücken. PMM freut sich, an den regelmäßigen YL-Treffen mitzuwirken, die auf Initiative der Hauptgeschäftsführe-rin des Waren-Vereins, Dr. Helena Melnikov, entstanden sind.

INTERVIEW
Zeitdruck & E-TRUCKS

Langweilig wird es Logistikprofi Rainer Hautz von Nordfrost in Hamburg sicher nicht: Paul M. Müller und Hautz sind seit Jahrzehnten ein eingespieltes Team. Was an Arbeit und Know-how dahintersteckt, verrät unser Mann an der Waterkant in einem spannenden Interview über wachsenden Zeitdruck und die Zukunft von E-Trucks.

PMM: Herr Hautz, Sie sind Logistikfachmann und langjähriger Branchenprofi. Worin liegt derzeit im Markt die größte Herausforderung?
Rainer Hautz
Inzwischen liegt die größte Herausforderung bei der Konservenlogistik in der termin-gerechten Anlieferung beim Empfänger. Die täglichen Probleme fangen mit der vorangehenden Entladung der LKWs in Hamburg an, weil es hier häufig zu Stand- und Wartezeiten kommt, die zu Lasten der Beladungszeit gehen. Ist ein Lkw erst einmal geladen, müssen verkehrstechnische Prob-leme, Schicht-, Lenk- und Ruhezeiten fürie Fahrer berücksichtigt werden. Und am nächsten Tag wiederholt sich das Prozedere auf der Empfangsseite genauso, wie voran-gehend beschrieben.

Sie arbeiten seit Jahrzehnten mit Paul M. Müller zusammen. Wenn Ihr Kunde erfolg-reich ist, sind Sie es auch. Und umgekehrt. Gibt es ein besonderes Geheimnis bei der Kooperation?
Ja – gegenseitiges Vertrauen bezüglich der täglichen Dispo-sition der PMM-Konserven, unserer Frachtpreisbildung sowie dem uns zur Verfügung stehenden Ladungsvolumen von PMM. Darüber hinaus gilt bei uns gegenüber PMM das Motto: „Geht nicht – gibt´s nicht.” Das bedeutet, dass wir alles Menschenmögliche tun und jegliche Unterstützung erbringen, um die Wünsche von PMM und seinen Kunden zu erfüllen.

Egal ob 40-Tonner oder kleiner – auch bei den Sattelzügen zieht immer mehr IT ein. Segen oder Fluch, wann glauben Sie, fährt der Truck alleine? In den USA gibt es von Tesla-Konkurrenten bereits einige Prototypen.
Auch in Deutschland gibt es schon Test-strecken für E-LKWs, allerdings ohne messbare Resultate, da diese Projekte noch zu jung sind. Ich sehe für die nächsten Jahre aufgrund des hohen Verkehrsauf-kommens gerade in den deutschen Ballungsgebieten und den daraus resultierenden infrastrukturellen Problemen keine Chance für die Elektrifizierung von LKWs. Abgesehen davon ist eine flächendeckende (Strom)-Versorgung bei Versendern und Empfängern für E-Trucks in den nächsten Jahren nicht zu erwarten.

Warum macht der Job Spaß?
Ganz einfach – der Job ist spannend, man muss sich jeden Tag auf neue Situationen einstellen und am Ende des Tages weiß man, ob das »Tetris-Spiel« in der Zusammenführung der Teilpartien für den Kunden genauso wie für sich selber wirtschaftlich erfolgreich war oder nicht.


Gibt es genügend Nachwuchs?
Leider nein. Der Job in der Logistik ist anstren-gend und man braucht im kaufmännischen Bereich mentale Stärke, um bei Problemen richtig reagieren zu können. In anderen Bereichen am Arbeitsmarkt sind finan-zielle Erfolge und Zufriedenheit (Stichwort: Work/Life-Balance) leichter zu erzielen. Auch auf der gewerblichen Seite, im Bereich der LKW-Fahrer und der Logistikfacharbeiter im Lagerbereich gibt es eine eklatante Unter-versorgung. Selbst die in den letzten Jahren vorgenommene Integration von osteuro-päischen Mitarbeitern hat leider nicht zu einer Entspannung der Situation geführt.

Wir bedanken uns für das Gespräch.

BITTE RECHTZEITIG PLANEN:
Aufgrund der Inventur bei unserem Speditionspartner besteht die letzte Lademöglichkeit am 23.12.2020, die erste Verladung im neuen Jahr am 4.1.2021.

Auch wir machen Inventur und genießen die Feiertage. Natürlich sind wir von PMM für unsere Kunden über alle Kommunikationskanäle trotzdem immer erreichbar!

Freuen Sie sich jetzt schon auf unsere neue „BIO-SCHIENE“ von ADRIA und die Produktneuheit „SALSA PRONTA“ ab 2021. Die elektrisierenden Shirts dazu haben wir schon übergestreift.